Gabriela Rüttimann
Die Ethikkommission der ASP mit Vertreter/innen aus allen drei Landesteilen ist wieder komplett.
Frühlings-Mitgliederversammlung
Das schöne Frühlingswetter konnte gut 50 Mitglieder zu unserer Freude nicht davon abhalten, an der ASP-Mitgliederversammlung Ende März teilzunehmen. Diese fand im zentral gelegenen Hotel Glockenhof in Zürich und in sehr geeigneten Räumlichkeiten statt. Neben den statutarischen Geschäften und in Ergänzung zu den schriftlichen Jahresberichten musste der Diskussion rund um die aktuellen Ereignisse zur Grundversicherung bewusst der notwendige Raum gegeben werden (siehe Artikel «Seifenblase Anordnungsmodell» in diesem Heft). Zusätzlich wurden von meiner Seite die Akkreditierung, Jahresrechnung 2017 und Budget 2018 sowie die starke Zunahme an Aufnahmegesuchen für die ASP-Mitgliedschaft thematisiert.
Fit für die Akkreditierung
In der Zwischenzeit sind die Vor-Ort-Visiten und Expertengespräche bei den sieben Partnerinstitutionen abgeschlossen. Alle Gespräche haben in einer positiven und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden. Bereits vorhanden sind auch die Expertenberichte, zu denen die ASP als verantwortliche Organisation zusammen mit der jeweiligen Partnerinstitution die Möglichkeit hatte, eine Stellungnahme abzugeben. In der Regel ging es dabei um einzelne Auflagen oder Empfehlungen, die die Expert/innen vorgeschlagen hatten, die von uns bestätigt oder aber bemängelt wurden und von denen auch einzelne korrigiert werden konnten. Nach diesem «Bereinigungsverfahren» wurden die Dossiers durch die zuständige Expertenkommission sowie das Akkreditierungsorgan finalisiert.
Von den Expert/innen wurden die Dossiers in einem nächsten Schritt samt positiver oder negativer Akkreditierungsempfehlung zur Behandlung an das Bundesamt für Gesundheit BAG weitergeleitet, die diese wiederum zur Anhörung der Psychologieberufekommission vorlegte. Erst nachdem diese Hürden genommen sind, fällt das EDI unter Bundesrat Alain Berset den Akkreditierungsentscheid. Fällt dieser positiv aus, ist das betreffende Weiterbildungsinstitut definitiv akkreditiert, was im Internet publiziert wird. Für den Fall eines negativen Entscheids ist eine einmonatige Rekursfrist vorgesehen. Es ist davon auszugehen, dass alle Akkreditierungsverfahren noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können.
Erledigung von Altlasten
Nachdem die Jahresrechnung 2017 erneut ein Defizit ausweist sind wir der Überzeugung, dass wir mit den letzten Altlasten aufräumen konnten. Nicht nur sollte die Beendigung der Akkreditierung unserer Partnerinstitute die Situation in unserem Verband finanziell und personell beruhigen. Auch wurde mit dem Abschluss von 2017 endlich ein Gerichtsfall ad acta gelegt, der uns aufgezwungen worden war. Auch wenn das Bundesgericht uns in diesem Fall Recht gegeben hat, überstiegen die Anwaltskosten das vorgesehene Budget für Rechtsfragen bei Weitem. Die Mitgliederzahlen – mehr Austritte 2017 und viele Neueintritte 2018 – werden sich ebenfalls stabilisieren, sodass wir für 2018 ein ausgeglichenes Budget präsentieren konnten.
Starke Bewegung bei den Mitgliederzahlen
Im Jahr 2017 musste die ASP einen stärkeren Rückgang der Mitgliederzahlen verzeichnen, als üblich. Auslöser war hauptsächlich eine grössere Zahl an Psychotherapeut/innen, die ihre Tätigkeit altershalber aufgegeben haben. Wir gehen davon aus, dass auch die durch das PsyG verursachte Unruhe und eine veränderte Vergabe des eidgenössischen Titels einige Mitglieder bewogen haben, sich aus dem Berufsleben zurückzuziehen. Leider mussten wir auch sechs Todesfälle von Mitgliedern verzeichnen.
Erfreulich ist, dass im ersten Quartal 2018 knapp 100 Aufnahmegesuche für die ASP-Mitgliedschaft behandelt werden konnten. Damit werden wir unsere Mitgliederbilanz wieder ungefähr auf den Stand von 2016 versetzen können. Grund für den «Ansturm» auf die Mitgliedschaft war die per Ende März auslaufende Übergangsfrist von fünf Jahren seit Einführung des PsyG, in der Psychotherapeut/innen ihren ordentlichen, eidgenössisch anerkannten Weiterbildungstitel noch erlangen wollten. Insbesondere praktizierende Psychotherapeut/innen ohne vorgängiges Psychologiestudium, die aber sonst alle Bedingungen für die Aufnahme als ASP-Mitglied und somit die eidgenössische Anerkennung erfüllten, wollten den letzten Moment nicht verpassen.
Wir begrüssen denn auch herzlich alle neuen Mitglieder und freuen uns über einen regen Austausch mit Ihnen.
Gabriela Rüttimann ist Präsidentin der ASP