Marianne Roth
https://doi.org/10.30820/2504-5199-2019-1-7
An der Mitgliederversammlung wurden praktisch sämtliche Vorlagen einstimmig angenommen.
Wie eigentlich jedes Jahr wurde auch diese Mitgliederversammlung von strahlendem Frühlingswetter begleitet. Die Sitzung fand im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltung statt, über die der Beitrag der Präsidentin in dieser Ausgabe berichtet. Anwesend waren 56 Einzelmitglieder sowie Delegierte von 14 Kollektivmitgliedern, die in der Charta-Konferenz zusammengeschlossen sind.
Erfreulicher Zuwachs an Mitgliedern
Was sich bereits im letzten Frühling abgezeichnet hatte, war die erfreuliche Anzahl von 88 Beitritten neuer Mitglieder, die sich noch vor Ablauf der Übergangsfrist den eidgenössischen Titel sichern wollten. Rücktritte wurden hauptsächlich aus Altersgründen eingereicht. Im Vergleich zum letzten Jahr können wir deutlich mehr jüngere Jahrgänge verzeichnen. Die demografische Verteilung blieb ungefähr gleich, mit knapp der Hälfte an Mitgliedern, die im Kanton Zürich tätig sind.
Ein Teil der Führungsspitzen der ASP und FSP im friedlichen Nebeneinander (v.l.): Veronica Defièbre, Gabriela Rüttimann, Peter Schulthess, Samuel Rom, Yvik Adler
Ergänzungen zum Jahresbericht
In ihrem Bericht fasste die Präsidentin nochmals die Ereignisse rund um den erwünschten Wechsel vom Delegations- ins Anordnungsmodell zusammen. Es wird sich erweisen müssen, ob wir uns mit der Kampagne Gehör verschaffen konnten. Leider sind die Psychiatrieverbände über unsere Anstrengungen verstimmt und möchten vorläufig davon absehen, an den zweimal jährlich stattfindenden Austauschtreffen der Psychotherapie- und Psychiatrieverbänden teilzunehmen. Die ASP wartet nun auf den Entscheid des Bundesrates, bevor weitere Aktivitäten geplant werden. Plan B ist immer noch die Möglichkeit, juristisch vorzugehen.
Von der Geschäftsstelle kann berichtet werden, dass letzten Mai die neue Website (www.psychotherapie.ch) aufgeschaltet wurde. Die Einrichtung der Onlineplattform «Psychotherapeut*in finden» ist im Verzug, wird aber in den nächsten Monaten aufbereitet. Das europäische Datenschutzgesetz wird sich auch auf die Schweiz auswirken. Der Bundesrat ist seit Jahren dabei, ein solches einzurichten. Die ASP hat aber bereits eine Datenschutzerklärung verabschiedet und ins Internet gestellt. Für die Mitglieder besteht die Möglichkeit, eine geschützte HIN E-Mail-Adresse zu abonnieren. Über diese können vertrauliche Daten verschickt werden, die von Dritten nicht eingesehen werden können. Der viermal jährlich erscheinende Newsletter berichtet jeweils über neue Dienstleistungen und hält die Mitglieder über die aktuellen Entwicklungen ihres Berufes auf dem Laufenden.
Die Vorsitzende der Charta-Konferenz Veronica Defièbre berichtet über den Stand der Akkreditierungen. Die Frage, wie mit den Weiterbildungsinstitutionen umgegangen werden soll, die nicht akkreditiert werden, muss noch geklärt werden.
Das neue Vorstandsmitglied Sandra Feroleto vertritt die ASP in der Suisse Romande.
Sandra Feroleto als neu gewähltes Vorstandsmitglied ist bereits seit Oktober aktiv, da sie vom Vorstand per Kooptationsrecht eingesetzt wurde. Sie würdigt, dass Peter Schulthess die Institute in der Suisse Romande auf ihrem schwierigen Akkreditierungsweg begleitet hat. Sie erwähnt, dass in der Romandie eine grosse Nachfrage für das Anordnungsmodell bestehe, da viele Kinder und Jugendliche medikamentös behandelt würden, die eigentlich eine Psychotherapie benötigten. Es sei dieses Thema, das sie motiviere und ermutige, sich in der ASP zu engagieren. Die ASP sei zudem noch zu wenig bekannt in ihrer Region.
Aus dem Tessin berichtet Nicola Gianinazzi, sie seien zwar eine kleine, aber effektive Stimme der Tessiner Psychotherapeut*innen. Er pflegt die Beziehungen mit Kliniken und Fakultäten im Tessin und in der Lombardei und hofft, damit Studierende für den Weiterbildungsgang zu gewinnen. Als Redaktionsmitglied der Psychotherapie-Wissenschaft kümmert er sich um Beiträge und Autor*innen in seiner Region.
Über diverse internationale Tätigkeiten informiert Peter Schulthess, der die ASP in verschiedenen Ämtern vertritt, jeweils in der Zeitschrift à jour!, – so auch in dieser Ausgabe.
Finanzen stabilisiert
Nach mehreren verlustreichen Jahren konntedie Jahresrechnung mit einem Gewinn von 51 255 CHF abschliessen. Hauptgrund sind die steigenden Mitgliederzahlen. Auch wurden einige Rückstellungen nicht genutzt. Zudem hat die Geschäftsstelle eine rigorose Ausgabendisziplin eingehalten. Es konnten Abschreibungen getätigt werden, die in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden sind. Sämtliche Altlasten sind jetzt erledigt. Auch das Budget für 2019 weist eine schwarze Zahl aus. Damit sollten sich die Finanzen wieder in ruhigeren Gewässern bewegen.
Abschiede
Mit Peter Müller-Locher verlässt uns ein langjähriges Mitglied des Charta-Vorstands und der Vorsitzende der Konferenz für Qualitätssicherung. Er wurde von Mario Schlegel verabschiedet, der seine Arbeit würdigte. Mit dem von ihm entwickelten Qualitätskonzept habe er sich Lob und Respekt des BAG eingehandelt. Die Einführung des Qualitätsmanagements habe ihm zunächst Kritik eingebracht. Insbesondere seien seine Präzision und Stetigkeit geschätzt worden. Dem Musikliebhaber wurden Gutscheine für das Montreux Jazz Festival überreicht. Auch in dieser Ausgabe in der Rubrik «Nachgefragt» wird er gewürdigt. Die ASP bedankt sich herzlich für die Verdienste von Peter Müller-Locher und wünscht ihm für seinen neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Anna-Leta Schucany gehörte ebenfalls der Kommission für Qualitätssicherung an, in der sie seit 2011 aktiv war. Sie wurde von Veronica Defièbre mit einem Blumenstrauss verabschiedet, die ihr im Namen der ASP herzlich für ihre geschätzte Mitarbeit dankte.
Leider war der scheidende Ombudsmann Emilio Schläpfer nicht anwesend. Die Präsidentin bedankte sich deshalb bei ihm in Abwesenheit.
Zum Abschied von Peter Müller-Locher (r.) hielt Mario Schlegel, ein langjähriger Weggefährte in der Charta, die Laudatio, die das Wirken von «PML» gebührend würdigte.
Wahlen
Neben der Präsidentin Gabriela Rüttimann wurden die Vorstandsmitglieder Peter Schulthess und Nicola Gianinazzi sowie die Charta-Vorsitzende Veronica Defièbre mit offensichtlichem Mehr und per Akklamation wiedergewählt. Die Wahl des neuen Vorstandsmitglieds Sandra Feroleto wurde ebenfalls mit Applaus bestätigt. Sie wurde durch die Präsidentin im Vorstand mit einem Blumenstrauss herzlich willkommen geheissen. Vorgestellt wurde sie bereits mehrmals in allen unseren Informationskanälen.
Neu gewählt wurde Sonja Hiltebrand als Ombudsperson. Sie führt in Frauenfeld eine eigene Praxis für Stressregulation und Psychologische Beratung. Mit ihren gegenwärtigen spannenden Mandaten und der 10-jährigen Erfahrung als Friedensrichterin ist sie prädestiniert für dieses Mandat. Wir freuen uns sehr, dass die Ombudsstelle rasch wieder besetzt werden konnte und dass sie ab sofort angerufen werden kann. Auch Sonja Hiltebrand wurde mit Applaus gewählt und mit einem Blumenstrauss willkommen geheissen.
Nach der Mitgliederversammlung waren die Mitglieder, zu denen inzwischen weitere Gäste gestossen waren, zu einem Aperitif eingeladen, bevor die offizielle Jubiläumsveranstaltung ihren Lauf nahm.
Marianne Roth ist Geschäftsleiterin der ASP.