Nicola Gianinazzi
à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung 9 (17) 2023 10–10
https://doi.org/10.30820/2504-5199-2023-1-10
Das Ende des Jahres 2022 und der Beginn des Jahres 2023 brachten sowohl auf kantonaler als auch auf nationaler Ebene zahlreiche Verpflichtungen mit sich, bei denen das neue Anordnungsmodell nach wie vor das zentrale Thema ist. Zwar scheint sich eine gewisse Routine eingestellt zu haben, doch es bestehen weiterhin Unklarheiten, denn die Beratungen mit Einzelmitgliedern und Kollektivmitgliedern prägen weiterhin meine Arbeit als Delegierter für die italienischen Schweiz.
Das Thema, das unsere Tessiner Kolleg*innen derzeit am meisten beschäftigt, ist der Fortgang unserer Arbeit über die 30 Sitzungen hinaus mit den Problemen, die mit den verschiedenen medizinischen Bescheiden verbunden sind. Ich habe den Eindruck, dass wir uns auch zunehmend der kritischen Fragen bewusst werden, die ein grösseres «berufspolitisches» Bewusstsein fördern, das früher vielleicht weniger vorhanden war. Trotzdem gibt es immer viel Material zu übersetzen und zu überarbeiten sowie Informationen von einer Seite des Gotthards auf die andere zu vermitteln.
In den letzten Wochen war das Tessin auch mit einem Prozess konfrontiert, in dem zwei hochrangige Kollegen in erster Instanz vom Vorwurf des Missmanagements des alten Systems der «delegierten Psychotherapie» freigesprochen wurden. Die Urteilsbegründung wirft ebenfalls Fragen sowohl zum alten als auch zum neuen Modell in seiner Anlaufphase auf: affaire à suivre.
Ich engagiere mich auch weiterhin für das Tessiner Kollektivmitglied der ASP – das Istituto Ricerche di Gruppo (IRG) – und dessen Psychotherapieausbildung im Rahmen des Integralen Konzepts der ASP. Im Bereich der Fortbildung arbeiten wir mit der Società Ticinese degli Psichiatri Psicoterapeuti (STPP) und der Associazione Ticinese delle Psicologhe e degli Psicologi (ATP) zusammen.
Nicola Gianinazzi ist Vorstandsmitglied und Delegierter für die italienischsprachige Schweiz.