Aktuelles aus der italienischsprachigen Schweiz

Nicola Gianinazzi

à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung 10 (19) 2024 11–11

https://doi.org/10.30820/2504-5199-2024-1-11

Das Jahr 2023 endete erneut damit, dass das Anordnungsmodell und seine Auswirkungen auf mehreren Reflexionsebenen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit standen, wie wir es seit einigen Jahren gewohnt sind. Die Betrachtung dieser Elemente zwingt uns übrigens auch, sie mit der psychiatrischen Praxis und der «delegierten Psychotherapie» in Verbindung zu bringen, Verfahren, mit denen insbesondere selbstständige Praxen bisher wenig in Berührung gekommen sind, deren Auswirkungen sie jedoch wahrgenommen hatten. Dies sind meiner Meinung nach wichtige kritische Überlegungen, die aber nicht voreilig als ausschliesslich positiv oder zu negativ zu bewerten sind. Und schliesslich fügt sich das Ganze – jetzt mit voller Zugehörigkeit – in die Entwicklungen im Schweizer Gesundheitssystem und in die klinisch-akademischen Entwicklungen ein.

Wie ich bereits in der letzten Ausgabe des à jour! erwähnt habe – und was nach wie vor aktuell ist –, sind viele von uns im Sommer an das Ufer der Formulare gelangt, die nach der 30. Sitzung auszufüllen sind, und wir stellen fest, wie umständlich und überflüssig das Verfahren ist und es uns darüber hinaus in die Rolle von «Verwaltungsassistenten» für mehrere ärztliche Kolleginnen und Kollegen mit jeweils eigenen Management- und klinischen Modalitäten versetzt: Eine nicht unerhebliche Last, von der wir alle hoffen, dass sie uns bald abgenommen wird.

Die wichtigste Neuigkeit der letzten Zeit ist jedoch die Einführung des Schreibenden in die Arbeit der Psychologieberufekommission (PsyKo/PsiCo), deren Mitglieder und Leitung sich verändert haben. Wie so oft in diesen Funktionen waren der Aufwand grösser und die Termine zahlreicher als ursprünglich absehbar, sowohl wegen der Vorbereitung der zugewiesenen Dossiers als auch wegen unserer Entscheidung, alle in beiden Subkommissionen anwesend zu sein: in der für Abschlüsse (in erster Linie Psychologie und Psychotherapie) und in der für die Akkreditierung der Curricula in Psychotherapie und in den anderen vier Fachbereichen. Es hat die Phase begonnen, in der in den verschiedenen Dossiers neue Kompetenzen erworben und alte gestärkt werden müssen, ein Prozess, der sicherlich noch lange andauern wird, oder besser gesagt weiterentwickelt und aktualisiert wird. Ich beginne auch schon, die Kontakte, den Austausch und die typisch schweizerische Dialektik unserer Sitzungen, die sowohl persönlich als auch online stattfinden, zu geniessen.

Nicola Gianinazzi ist Vorstandsmitglied und Delegierter für die italienischsprachige Schweiz.