13.–14. März 2024, Wien
Gabriela Rüttimann
à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung 10 (19) 2024 12–13
https://doi.org/10.30820/2504-5199-2024-1-12
Das diesjährige Board Meeting der EAP stand wie in den vergangenen Jahren ganz im Zeichen eines europaweiten Konsenses zur Bedeutung der Psychotherapie für die Gesellschaft. Im Juni 2023 veröffentlichte die EU-Kommission eine neue Strategie für psychische Gesundheit. Diese Strategie fusst im Kern auf drei zentralen Leitsätzen. Der erste Leitsatz betont eine angemessene und wirksame Prävention, da viele Menschen mit den raschen Fortschritten und gesellschaftlichen Veränderungen zu kämpfen haben. Die Leitgedanken zwei und drei konzentrieren sich auf den Zugang zu hochwertiger und erschwinglicher psychischer Gesundheitsversorgung und Behandlung sowie auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Genesung.1 Diese Themen sind für uns als Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten nicht neu, jedoch erleben wir eine weitere Entstigmatisierung, da psychische Themen immer konkreter auf breiter politischer Ebene verankert werden.
Konkret sind über 20 geplante Massnahmen in Arbeit, werden von einer EU-Untergruppe sondiert und einige der Initiativen werden im Europäischen Parlament diskutiert. Die bevorstehenden Europawahlen im Juni 2024 in allen EU-Mitgliedstaaten bieten eine wichtige Gelegenheit für die EAP, die Interessen der Psychotherapie in die entsprechenden EU-Gremien einzubringen.
Es wurden Vorschläge für Aktivitäten erarbeitet, die sowohl die EAP als Organisation wie auch jedes Mitglied der EAP umsetzen kann.
Die Vorschläge für jedes Mitglied der EAP umfassen:
Vorschläge für die EAP als Organisation:
Zu den Vorschlägen der EAP als Organisation gehört ein einseitiges Dokument zur Vorlage beim EU-Gesundheitsminister zur Sensibilisierung aller Entscheidungsträger. Die «Key messages on mental health to EU decision makers from EAP» haben wir hier in unserem à jour! im Original abgedruckt. Darin betont die EAP die Rolle der Psychotherapie bei der Bewältigung der zunehmenden mentalen Gesundheitskrisen in Europa. Sie fordert eine Erhöhung der Mittel für Psychotherapie und wohnortnahe Ansätze, um auf Krieg, Klimaängste und psychosoziale Belastungen zu reagieren. Zudem betont sie die Wirksamkeit von Psychotherapie, die positiven Auswirkungen auf individuelles Wohlbefinden und Familien sowie die Notwendigkeit, die Ausbildung von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen zu stärken, um diese Krisen zu meistern.
Die ASP begrüsst die europaweiten Aktivitäten der EU und wird als Berufsverband mit den nationalen Delegierten der EAP im engen Austausch darüber bleiben, wie effektiv diese umgesetzt werden.
Gabriela Rüttimann vertritt die ASP in der EAP.